Karpathos' Geschichte

Krieg und Eroberung kennzeichnen die Geschichte Karpathos'. Karpathos kämpfte mit Sparta im Peloponnesischen Krieg 431 v.Chr. und verlor seine Unabhängigkeit an Rhodos 400 v.Chr.. 42 v.Chr. fiel die Insel an Rom. In den folgenden Jahrhunderten wurde Karpathos der Reihe nach regiert von Arabern, dem genuesischen Piraten Moresco, den Venetianern und dem Osmanischen Reich. Die osmanische Herrschaft endete, als die Italiener die Insel während des ersten Weltkrieges eroberten. Karpathos wurde auch einige Monate vor Ende des zweiten Weltkrieges von Deutschland besetzt. Die Italiener nannten die Insel "Scarpanto", woher sich auch ihr heutiger Name herleitet.

Trotz einer derartig wechselhaften Geschichte war das letzte halbe Jahrhundert entscheidend für den Charakter der Insel. Eine kriegsgeschüttelte Wirtschaft zwang viele Einwohner in die östlichen US-Küstenstädte. Das heutige Karpathos bekommt durch Investitionen von Heimkehrern amerikanische Akzente. Daher haben Pigadia und andere Städte erfolgreich moderne Elemente in das traditionelle Ambiente integriert. Im Gegensatz dazu haben die Einwohner in den nördlichen Bergen Tradition mit geradezu religiösem Eifer aufrecht erhalten.

(Quelle: "Let's Go Greece", St. Martin's Press, 1999)

Karpathos huete

Seit 1980, als es noch wenige Hotels auf der Insel gab, hat sich Karpathos beträchtlich verändert. Die Hauptstadt Pigadia damals ist heute kaum mehr wiederzuerkennen. Erwarten Sie in Pigadia nicht, zu erfahren, wie Karpathos einmal war. Beinahe alles ist neu, was Sie dort heute sehen. Pigadia ist eine moderne Stadt, mit Internet-Cafes, Restaurants und beinahe überall Hotels. Andere Orte haben sich nicht so sehr verändert, aber Sie werden überall feststellen, dass der Tourismus für die Wirtschaft der Insel sehr wichtig ist.

Die 80er brachten viele Hotels und neue Gebäude, in den 90ern kamen viele Ausländer auf die Insel (ohne Wurzeln in Karpathos). Pigadia ist heute ein Schmelztiegel von Menschen unterschiedlicher Nationalität, die Karpathos ihre neue Heimat nennen (und viele scheinen dies illegal zu tun). Obwohl diese Leute die lokale Wirtschaft unterstützen, hat deren Ankunft nicht dazu beigetragen, die Sitten und Gebräuche von Karpathos zu pflegen. Für viele der ungünstigen Entwicklungen von Karpathos sind aber besonders die jungen ursprünglichen Einwohner verantwortlich, die entschieden haben, sich mehr für das moderne Leben zu interessieren, als für die Pflege des Erbes der Ahnen (Dies ist ja weltweit der Fall).

Soviele Dinge sich auch verändert haben mögen, die Karpathaner als ganzes haben eine unglaubliche Leistung erbracht, ihr Erbe zu bewahren und zu feiern, verglichen mit beinahe allen anderen Orten in Griechenland. Sowohl die daheim gebliebenen, als auch die Auswanderer verdienen jede Anerkennung für ihr Bestreben, ihre Jahrhunderte alte Tradition aufrecht zu erhalten. In vielen Dörfern, vor allem im Norden, kann man sich heute noch leicht eine Zeit vorstellen, in der es noch keine Technik gab. Als die Menschen noch einfacher (aber härter) lebten. Viele tun es noch heute!

Eine Empfehlung, falls Sie Karpathos besuchen möchten: Reservieren Sie kein Hotel. Kommen Sie, und Sie werden das Hotel Ihrer Wahl finden. Es gibt keinen Grund, in einem unerwünschten und möglicherweise überteurten Hotel zu verweilen. Es gibt genügend Plätze, die Ihren Bedürfnissen entsprechen werden. Auflerdem werden Ihnen die Einheimischen (von denen viele Englisch sprechen) gerne kostenlos helfen, eine angenehme Unterkunft zu finden. Wenn es für Sie eine beschwerliche Vorstellung ist, in Pigadia auf der Suche nach einem Zimmer ihr Gepäck herumzuschleppen, versuchen Sie doch, Ihr Gepäck in einem Restaurant zu lassen (nachdem Sie dort natürlich gegessen haben), bis Sie etwas passendes gefunden haben. Die meisten Restaurants werden Ihnen gerne behilflich sein, vorausgesetzt, es herrscht nicht gerade Hochbetrieb.

DISCLAIMER: Sie finden auf dieser Site viele positive Bemerkungen über Karpathos, aber Sie werden auch kritische finden. Damit soll niemand persönlich verletzt werden, aber wir möchten alle unsere Ansichten über die Insel ausdrücken. Nach unserer Auffassung sind die meisten negativen Aspekte auf Veränderungen im letzten Viertel-Jahrhundert zurückzuführen. Karpathos ist durch seine Einwohner und ihre Kultur einzigartig. Wenn Karpathos ein zweites "Mykonos" wird, wie viele Leute hoffen, wird es nur ein weiteres Ziel des Massentourismus' werden. Erfrischungsbuden, Sonnenschirme und ein bisschen Sand dazwischen würden an die Stelle von unberührten Stränden treten. Die stillen Bergregionen würden mit Sommerdörfern überzogen. Jedes Dorf hätte seinen eigenen McDonald's. Es wäre sehr traurig, geschähe dies alles. Es ist schlimm genug, was schon alles passiert ist (hoffentlich wird wenigstens nichts aus McDonald's).

Fortschritt kann nicht an den Annehmlichkeiten gemessen werden, die Karpathos zu bieten hat, sondern daran, wie gut die historische Identität gewahrt werden kann, bei all dem Druck, den Technik und Tourismus ausüben. Bitte kommen sich nicht nach Karpathos mit der Erwartung, hier alles vorzufinden, woran Sie gewöhnt sind. Nehmen Sie die Insel an wie sie ist: eine eigene Welt für sich. Damit wollen wir betonen, dass alle Meinungen auf dieser Website unsere persönliche Meinung widerspiegeln. Wenn Sie damit nicht übereinstimmen und meinen, Karpathos sei entweder der schönste oder der fürchterlichste Ort auf Erden, ist das Ihre Meinung. Wir glauben, die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen.